Weltnetz TV

 


Link: Weltnetz TV

Impressum: WNZ-TV-Betriebsgesellschaft für Gegenöffentlichkeit mbH, Torstraße 6, 10119 Berlin, vertreten durch den Geschäftsführer: Artur Leier


Vorbemerkung: In diesem Blogbeitrag geht es um die Partei Die Linke, wobei hier versucht wird, die zwischen dieser Partei und der neuen Partei BSW - Bündnis Sahra Wagenknecht zu trennen. Es gibt Mitglieder der Linken, die dort ausgetreten sind, aber von der BSW nicht aufgenommen wurden wie z.B. Diether Dehm, "Frontmann" von Weltnetz TV. 

Allgemeines: 

Weltnetz TV wird betrieben von einer Firma, die im Jahr 2010 als Salve World TV GmbH in Weimar gegründet wurde. Laut dem Eintrag bei North Data hat die Firma nach mehreren Orten seit Mai 2022 ihren Sitz in der Schweizer Straße 4 in 16341 Panketal, einer brandenburgischen Ortschaft an der nordöstlichen Grenze zu Berlin. 

Neben Artur Leier (siehe unten) ist Dr. Angelika Haas zweite Geschäftsführerin der GmbH. Haas ist seit der Gründung 1990 verantwortlich für das Antieiszeitkommitee, einem Zusammenschluss von Künstlern innerhalb der Partei Die Linke. 

Zweck der GmbH für Gegenöffentlichkeit ist laut North Data "Der Betrieb von Fernsehen, auch im Internet, die über die soziale und politische Situation in allen Kontinenten aufklären; alternative, zensierte und anders unterdrückte Unterhaltung und Nachrichten im Rahmen des gesetzlich Zulässigen verbreiten; für Praxis und Gedanken der Solidarität werben". Dieses Fernsehen wird hauptsächlich über Youtube-Videos verbreitet, die auf der Homepage eingebunden sind. Es gibt weiterhin auch geschriebene Texte. 

Von den auf der Homepage angegebenen Gründern der Gesellschaft sind heute lediglich noch Daniela Dahn und Diether Dehm in der Autorenliste für Texte zu finden. Von Daniela Dahn wurde zuletzt im Mai 2020 ein Text veröffentlicht, den diese für die Plattform "Der Freitag" verfasst hatte. Dahn trat zuletzt im Dezember 2020 als interviewte Buchautorin bei Weltnetz TV auf. Sie war Mitglied von Wagenknechts Aktion "Aufstehen" und unterzeichnete deren Online-Petition "Manifest für den Frieden"(Wikipedia). 

Einige der Autoren von Texten wissen/ wussten eventuell nicht einmal, dass sie auf Weltnetz TV "veröffentlicht" wurden, etwa Esther Bejarano im Jahr 2019 mit einem offenen Brief an den damaligen Finanzminister Olaf Scholz oder Oskar Lafontaine, der im gleichen Jahr auf den Nachdenkseiten eine Buch-Rezension zu einem Werk von Albrecht Müller verfasst hatte. Andere Autoren mit leerer Liste wie Jakob Augstein oder Jürgen Todenhöfer könnten ihre Artikel zurück gezogen haben oder haben nie für Weltnetz TV publiziert. 


Die Plattform Weltnetz TV

Weltnetz TV ist eng verbunden mit einem seiner Gründer Albrecht Müller von den Nachdenkseiten (Blogbeitrag), dies insbesondere über die persönliche Verbundenheit von Müller mit Diether Dehm. Auch Weltnetz TV ist heute der Querfront zuzurechnen. 

Es finden sich seit 2014 Beiträge zur Besetzung der Krim, "gegen" den Ukraine-Krieg, dazu derzeit Support von palästinensischen Gruppierungen und Protesten gegen Israel. 

Die Finanzierung

Weltnetz TV ist das einzige Produkt, das von der GmbH "vertrieben" wird. Da die Plattform kostenlos zu nutzen ist, bittet man über einen Förderverein um Spenden. Der Verein für Gegenöffentlichkeit in Internetportalen e.V. wurde im Mai 2015 gegründet. 

Nähere Angaben findet man bei Company House, etwa über den Sitz des Vereins in Berlin und einen der Vorstandsvorsitzenden Bijan Tivassoli, der in der Hamburger Linken als "Enfant terrible" bekannt ist und einige Zeit als muslimische trans Frau auftrat. Ein weiterer Vorsitzender ist Wolfgang Gehrke, der bis 2017 für die Linke im Bundestag saß. Abschiedstext auf der Seite des BT. 

Tivassoli beendete seine Scharade nach dem Film "Trans ist Trend", den Sevinc Basad und Jan Karon im Juli 2023 für NIUS gedreht und veröffentlicht hatten. Im Blogbeitrag zu NIUS unter "Aktuelles 2023"


Weltnetz im Internet

Neben der eigenen Homepage mit Texten und Videos ist Weltnetz TV auf verschiedenen sozialen Netzwerken vertreten. 

Das wichtigste Profil besteht bei Youtube, auf dem der Kanal Ende Juni 2010 eingerichtet wurde und dem knappe 26.000 Abonnenten folgen. Die Zahlen der Aufrufe schwanken stark zwischen weit unter 5.000 für längere Gespräche und einigen kurzen Videos, die über 600.000 Mal angeklickt wurden. 

Zu den großen Erfolgen gehören zum einen ein Video mit Uli Gellermann aus dem September 2015 mit dem schlichten Titel "Merkel ist irre", in dem er einen Blogbeitrag bei Rationalgalerie erläutert. Im Blogbeitrag bezeichnet Gellermann Kanzlerin Merkel, den damaligen Bundesinnenminister de Maizière und den damals amtierenden Chef des Verfassungsschutzes Hans Georg Maaßen als "Landesverräter mit Pensionsanspruch". 

Ein weiterer großer Erfolg ist ein Video des Kabarettisten Reiner Krönert, der bis Ende 2022 das Format "Krönerts Minute" in unregelmäßigen Abständen für Weltnetz TV produzierte. Mit fast 450.000 Aufrufen liegt das Video mit Merkels Ansprache an das Volk über eine Sendung von "Die Anstalt" über den Ukraine-Konflikt im Ranking an zweiter Stelle.

Die Seite bei Facebook wurde ebenso im Juni 2010 eingerichtet, hier folgen unter 8.000 User. Als Impressum findet sich hier die Adresse des Fördervereins.

Der Twitter-Account wurde bereits im April 2010 eingerichtet, hier folgen unter 4.000 User. 

Dem Kanal auf Telegram folgen etwas über 400 Subscribers, dieser wurde im Februar 2019 eingerichtet. 

Das Profil auf Instagram wurde im September 2016 eingerichtet und endet im Januar 2023, da man hier nie mehr als 400 Follower bekam. 

Rubriken 

Unter "Aktuell" finden sich Videos ab 2019, die in den anderen Rubriken noch einmal aufgenommen werden. Die Videos werden von der Haupt- und Einstiegsseite hierhin verschoben, zeigen aber nicht alle Beiträge. Eins Systematik besteht hier nicht. Textbeiträge sind hier nicht gelistet. 

Eine feste Rubrik ist/ war bis Februar 2023 "Der Rote Platz" mit dem ehemaligen MdB der Linken Wolfgang Gehrke, der dieses Format zusammen mit seiner Ehefrau Christiane Reymann bestritt. 


Das Personal

Auffällig ist, dass bei einigen Autoren von Weltnetz wie Wolfgang Gehrke (Wikipedia über archive), Karin Leukefeld  oder Susanne Kebir (Wikipedia über archive) keine Hinweise in ihren Wikipedia-Artikeln auf ihre Tätigkeiten bei Weltnetz-TV finden. Bei Kebir auch kein Hinweis, dass sie bis 2022 die Vorstandvorsitzende des Fördervereins war. 

Der Geschäftsführer Artur Leier tritt in einigen wenigen Videos selbst auf und hat für die Plattform lediglich zwei Texte verfasst, zuletzt einen Artikel über die russischen Präsidentschaftswahlen im März 2024. Ein weiterer Artikel zu den Wahlen erschien als Gastbeitrag auf den Nachdenkseiten. 

Artur Leier ist offen Putin-Fan, Russland affin und Moskau-treu. Der umfassendste Bericht über seine Tätigkeit findet sich in einem Artikel der WeLT aus dem März 2022. 

Leier ist Vorstandsvorsitzender des 2016 von ihm gegründeten Vereins "Russische Gemeinde Hamburg e.V.".

Leier bereist immer wieder die Republik Donezk und wird dort wie der ehemalige KPÖ-Landtagsabgeordnete Werner Murgg aus der Steiermark wird als Staatsgast behandelt. 

Facebook, 2018, mit der damaligen "Außenministerin"
der Oblast Donezk



Leier war bis Februar 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter des damaligen Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten Martin Dolzer, der wiederum wissenschaftlicher Mitarbeiter des MdB der Linken Andrej Hunko wurde. Dolzer und Hunko traten aus der Partei die Linke aus, Hunko offiziell beim BSW ein. Was Leier derzeit arbeitet, ist unbekannt. 

Leier war Autor auf der Plattform Rubikon, wechselte nicht zu Manova. Autorenseite bei Rubikon. Leier schrieb im Jahr 2021 Artikel für den englischsprachigen Teil der Plattform China Focus.

Uli Gellermann ist bekannt für sein Format "Die Macht vor Acht", das man als Podcast oder als Video heute noch hören und sehen kann. Mit der 134. Folge stellte Gellermann seine wöchentliche Nachlese im Juli 2023 auf der Plattform Apolut, ehemals KenFM (Blogbeitrag) ein, um bei Weltnetz TV neu einzusteigen. Weltnetz TV verlinkt hier von einem Youtube-Kanal Pro Fact, einem weiteren "Magazin zur Meinungsbildung", das wohl von Uli Gellermann seit der Gründung in 2021 betreut wird. Gellermann schreibt mehrmals pro Woche für sein eigenes Blog Rationalgalerie

Susanne Kebir gilt seit Jahren als Algerien-Spezialistin und führt diverse Interviews für Weltnetz TV. Sie führte am 11.10.2023 das einzige Interview mit dem Israeli Moshe Zuckermann zu den Massakern der Hamas vom 7.10.2023, das hier als einziger Beitrag eine jüdische Sichtweise zu Worte kommen lässt. 

Diether Dehm ist das bekannteste Gesicht von Weltnetz TV. Er ist seit Jahren mit der Linken zerstritten, aber langjähriger Unterstützer von Wagenknecht und  trat wegen ihretwegen aus der Partei aus, wurde jedoch nicht vom BSW aufgenommen, wie einige andere Linke. Diether Dehm schrieb daraufhin einen Brief an Wagenknecht und Mohammed Ali. Bericht in der Berliner Zeitung über archive

Auf einer Versammlung der unterschiedlichen Teile der Linken im Dezember 2023 unter dem Titel "Was tun?" regte Dehm offen eine Querfront mit AfD-Inhalten an. Bericht in der Frankfurter Rundschau

Auch zerstritten ist Dehm seit kurzem mit Zaklin Nastic, über die auf Weltnetz TV mehrmals berichtet wird, in 2022 hatte sie einen Gastbeitrag über Julian Assange verfasst. Nastic und Dehm waren einige Jahre miteinander liiert, verklagen sich gerade gegenseitig und wurden beide wegen angeblicher Veruntreuung von Parteigeldern angezeigt. Die ganze dubiose Angelegenheit bei der Hamburger Morgenpost über archive

Auch in den Jahren zuvor, als Dehm noch Mitglied des Bundestages war, eckte er immer wieder an. Zusammen mit Wolfgang Gehrke kritisierte er den Parteikollegen und damaligen Kultursenator von Berlin Klaus Lederer, weil dieser eine Preisverleihung an Ken Jebsen verhindern wollte. Im Blogbeitrag von KenFM/Apolut.

2016 beschäftigte Dehm den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar als ITler und beantragte für diesen einen Hausausweis für den Bundestag. Dieser Antrag löste große Empörung aus und Klar wurde ein Zutritt zum BT verweigert. ZDF Heute über Wayback.

Dehm führt neben der Plattform Weltnetz TV einen eigenen Youtube-Kanal mit verschiedenen Gesprächsformaten wie MOATS - Mother of all Talk Shows, seine eigene Homepage sowie Profilen in den sozialen Netzwerken, in denen er Inhalte auch von Weltnetz TV postet. 

Zusammen mit Kayvan Soufi Siavash (Künstlername Ken Jebsen) und Paul Brandenburg betreibt Dehm den "Nachschlag.Express". Eigener Blogbeitrag

Tweet mit Retweet

Im Oktober 2023 wird in der Zeitung Neues Deutschland kritisiert, dass Dehm sich bei Hans Georg Maaßen angebiedert hatte, als dieser den linken MP von Thüringen Bodo Ramelow als Linksextremisten bezeichnete. Dehm hatte den Untersuchungsausschuss in Thüringen als "Strafprozess" bezeichnet. Tweet von Dehm.  

Ein paar Tage später traf man sich nicht zum Bier sondern zu Kaffee. "Sondersendung" auf Dehms Youtube-Kanal (als Livestream). 





Aktuelles 

Das Gedicht 

Im April 2024 wird auf mehreren Kanälen bei Twitter und Youtube ein Video mit Dieter Hallervorden veröffentlicht. In dem kurzen Video spricht Hallervorden ein Gedicht von Diether Dehm "Gaza, Gaza" zu Bildern von den Zuständen in Gaza seit dem 7.10.2023 nach den Angriffen der Hamas auf Israel. Das Video wird innerhalb von von drei Tagen nach Veröffentlichung auf den Kanälen von Dehm und Weltnetz TV fast 300.000 Mal angeklickt. 

Hallervorden selbst teilte das Video bei Facebook und Instagram

Dehm und Hallervorden stellen dem Video eine kurze Erklärung vor schwarzem Hintergrund und ohne Musik voran. Zitat: "Vor dem gleich folgenden Gedicht 'Gaza Gaza' möchte ich eins unmissverständlich klarstellen, natürlich verurteile auch ich den Terror von Hamas, aber ersinnen wir trotzdem, trotz alledem gleichzeitig eine neue Friedenschance für eine Zweistaatenlösung. Damit man miteinander sprechen kann, braucht man ein Schweigen der Waffen und die sofortige Freilassung aller Geiseln. Ich weiß aber auch, Grausamkeiten haben zumeist Vorgeschichten und kein Mensch wird als Terrorist geboren."

Uli Gellermann verfasst auf Rationalgalerie einen Blogbeitrag mit dem eingebundenen Video über die "Hohe Kunst der Antisemitismus-Akrobatik", die jegliche Kritik an Israel als Antisemitismus benennen würde. In den (unmoderierten?) Kommentaren finden sich diverse Äußerungen, die über "Kritik" hinausgehen.

Zunächst reagiert die Jüdische Allgemeine auf das Gedicht und kritisiert die fehlende Vorgeschichte des 7. Oktobers 2023. Im Spiegel erscheint eine Gedichtanalyse. Über archive.

Hallervorden sieht nach Vorwürfen keinen Antisemitismus in seinem Gedicht. Bericht auf n-tv.
Der Bericht basiert auf dem Bericht beim RBB. Download MediaView, da Bericht beim RBB nur bis zum 24.04.2024 verfügbar.
























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