Jurij Kofner - "Wirtschaftswissenschaften von Rechts" und die "neo-eurasische Idee"

 


Links: Kofner.de und MIWI

Impressum: Jurij Christopher Kofner, MIWI Institut für Marktintegration und Wirtschaftspolitik n.e.V., Painbreitenstr. 8, 82031 Grünwald



Jurij (oder Yuri) Kofner (geb. 1988) ist in Deutschland geborener Nachkomme eines 1973 aus der Sowjetunion geflohenen jüdischen Vaters (geboren in Lemberg, Lwiw/Ukraine), die Familie führt ein kleines Hotel in München rechts der Isar in der Nähe des Technik-Museums. Kofner nennt sich selbst orthodoxer Christ. Laut seinem Lebenslauf (über archive) ist Kofner mit einer Russin (?) von der Krim verheiratet. Im Jahr 2020 trat er der AfD und Jungen Alternative bei und ist seitdem wirtschaftspolitischer Berater der bayerischen AfD-Landtagsfraktion. 


Das Institut für Marktintegration und Wirtschaftspolitik/ MIWI wurde 2020 gegründet als n. e.V./ nicht eingetragener Verein und residiert in Grünwald in einem Mehrfamilienhaus. In der Rubrik "Über uns" werden als Gründungsmitglieder "Wirtschaftsberater libertär-konservativer Fraktionen aus Bund und Ländern" genannt, Namen sucht man auf der Seite vergeblich. 

Kofner hat in Großbritannien seinen höheren Schulabschluss absolviert und in Russland den Bachelor- sowie den Master-Abschluss in Volkswirtschaft an der staatlichen Universität MGIMO. Seine Dissertation als Ph.D. schrieb Kofner an der HSE, einer Moskauer Hochschule für Wirtschaft zwischen 2017 und 2021. Seine Arbeit ist seit seinem Studium eng mit der russischen Politik verknüpft. Informationen über LinkedIn. Kofner ist seit 2019 bei der HSE als freiberuflicher Experte für den Eurasischen Sektor tätig sowie beim Skolkovo Institut freiberuflich beschäftigt. Dieses wurde 2011 als Partnerschaftsinstitut des MIT (Massachusetts Institute of Technology) gegründet, das die Partnerschaft 2022 wegen des Angriffs von Russland auf die Ukraine aufkündigte. Englischsprachige Wikipedia.

Bereits 2014 war Jurij Kofner im Zusammenhang mit Jürgen Elsässer und COMPACT der Grünen im Bundestag Thema einer kleinen Anfrage. 

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Laut eigenen Angaben war Kofner von 2015 bis zum Jahr 2019 Forschungsassistent beim  
International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA/ Wikipedia) in Laxenburg/ Österreich. Homepage des IIASA. Von 2019 bis 2020 übte er die gleiche Tätigkeit am ifo Institut für Wirtschaftsforschung aus. Zusätzlich absolvierte er im Jahr 2019 Kurse bei der Bundesbank und im Kieler Institut für Weltwirtschaft (Kursprogramm für Doktoranden), an dem Stefan Kooths, Vorsitzender Hayek Stiftung (Blogbeitrag) lehrt. 

Jurij Kofner ist seit seinem Studium eng mit Personen wie dem verstorbenen Manuel Ochsenreiter (ZUERST!/ Blogbeitrag) verbunden und war laut "Der rechte Rand" Ostkorrespondent für COMPACT (Blogbeitrag). Bericht von 2016 über rechte Russlanddeutsche. Artikel von Kofner finden sich heute auf der Seite von COMPACT nicht mehr. 

Jurij Kofner vertritt die Theorie Alexandern Dugins von der eurasischen Idee, eines russischen Großreichs und eines Europas unter russischer Führung statt der US-amerikanischen Hegemonie der letzten Jahrzehnte. Bericht über Dugin von 2014. Wikipedia über Eurasismus und Neo-Eurasismus

Im April 2016 berichtete die Tagesschau über pro-russische Netzwerke in Deutschland, zu dem ein Zentrum für kontinentale Zusammenarbeit gehört haben soll. Auf der damaligen Homepage soll Kofner mit seinen Verbindungen zu russischen Institutionen wie dem MGIMO, seiner Moskauer Universität gelistet gewesen sein. Dieses ZKZ existiert derzeit nicht, einzig findet sich ein russischer ThinkTank Institut für demokratie und Zusammenarbeit, der mit COMPACT in Verbindung gebracht wird. Eintrag bei Wikipedia. Laut einer Kolumne auf der Seite der Kabarett-Gesellschaft Distel in Berlin könnte das ZKZ noch 2020 existiert haben. Für den Focus berichtete Boris Reitschuster im Januar 2017 über Putins Netzwerke in Europa. Er verlinkte auf die Homepage "Greater-Europe.org". Dieser Link führt heute auf eine leere, aber noch reservierte URL. 

Im Jahr 2017 traf sich Kofner mit dem Linken-Politiker Dr. Alexander Neu (Wikipedia), der im November 2023 austrat, um eventuell demnächst (?) der Wagenknecht-Partei beizutreten. 

Im Jahr 2019 war Kofner für die Russische Föderation Teilnehmer der Waldai-Konferenz in Sotschi. Wikipedia zum Waldai-Club. Visitenkarte auf der Homepage des Valdai Discussion Clubs.

Seit 2020 führt Kofner neben seinen persönlichen Homepage ein Blog "Wirtschaftswissenschaften von Rechts" auf der Homepage des staatlichen Russischen Rates für Internationale. (Russian International Affairs Council/RIAC) Hier finden sich Texte von der Homepage Kofner.de in Englisch. 

Das persönliche Blog Kofner.de beginnt etwa 2021 mit einem Beitrag über "mutige Grünwalder Bürger gegen den Linksextremismus" (über archive). Gemeint ist damit eine sehr kleine Versammlung von eher zufällig vorbei schlendernden Bürgern an einem jungen Mann auf einer Bank. 




Zur Bayerischen Landtagswahl trat Jurij Kofner im Wahlkreis Miesbach (Ergebnisse) von Ilse Aigner an und erhielt dort 10,7% der Stimmen, landete auf Platz 4 hinter den CSU-, Freien Wählern- und Grünen-Kandidaten. Der Listenplatz reichte jedoch nicht für ein Landtagsmandat. Auf Youtube präsentierte er sich als Vertreter der Russlanddeutschen in Bayern und warb um deren Stimmen. Der OVB-online stellte alle Kandidaten Fragen. 

Im Jahr 2022 wird über Kofner berichtet, dass er im Bayerischen Landtag als Referent und Berater der AfD-Fraktion keine Freigabe für einen Zugang zu Verschlusssachen bekommen habe. Der Spiegel berichtet, dass man dafür 10 Jahre in Deutschland wohnen müsse, Kofner kam aber erst im Jahr 2018 nach seinem Studium in Moskau, um wieder in Deutschland wohnen. Der Spiegel zitiert aus einem Artikel des BR (über archive), der von der bayerischen AfD um den MdL Rainer Rothfuß und den MdB Petr Bystron als Gegner der Bundes-AfD in der Russland-Frage berichtet. 

Seit Mitte 2022 erscheinen Texte von Kofner im Freilich Magazin (Blogbeitrag) und seine Beiträge aus dem MIWI erscheinen in der Tagesstimme (Blogbeitrag).

Im Mai 2022 war Severin Köhler, JA-Landessprecher und Beisitzer im Landesvorstand der AfD Baden-Württemberg als Mitglied des MIWI zu einer Reise in die USA geladen, um zusammen mit Maximilian Krah, MdEu der AfD den Macher von Breitbart und ehemaligen Trump-Freund Steve Bannon zu treffen. 

Bericht bei MIWI über archive,
rechts im Bild Severin Köhler

Im Mai 2023 ist Kofner eingeladen zur CPAC (Wikipedia), einem jährlichen Treffen zur Vernetzung ultrakonservativer Parteien, das in diesem Jahr in Budapest statt fand. Interview mit dem Deutschland Kurier bei Youtube. 

Im September 2023 veranstaltet die AfD in München eine "Migrantenparty" mit 
deutschen Juden, Russen, Persern und Bayern. Migranten scheinen hier einige junge, extra eingeladene Damen gewesen zu sein. Kofner schreibt hier, sein Vater wäre 1973  Spätaussiedler aus der Sowjetunion gewesen, der Status Spätaussiedler gilt jedoch erst seit dem Jahr 1993.  Über archive

Im September 2023 berichtet die Otto Brenner Stiftung (OBS) auf X-Twitter von Referenten bei der Desiderius Erasmus Stiftung der AfD (Blogbeitrag). Im Thread werden Jurij Kofner, Joachim Paul (Blogbeitrag zur GegenUni) und Martin Wagener (Wikipedia) genannt. 

Im November 2023 reist Kofner zusammen mit Petr Bystron, Harald Weyel, beide MdB der AfD und Omid Najafi, Landtagsabgeordneter der AfD in Niedersachsen nach Belgrad zum Cross-Continental Conservative Congress 2023. Bericht mit Fotos auf der Homepage des MIWI über archive.

Beide Homepagen sind angepasste Wordpress-Software. Beiträge auf den beiden Seiten Kofner.de und MIWI überschneiden sich teilweise. Der Beitrag "Finis Germania" wird auf beiden Plattformen veröffentlicht, zusätzlich bei RIAC. Finis Germania ist ein beispielhafter Beitrag zur Migrations- und Familienpolitik. Über archive.
 
Bei MIWI werden auf Englisch zudem fremde Beiträge und Redebeiträge anderer Referenten auf Veranstaltungen wie der "Konferenz des europäischen Kontinentalismus" von Petr Bystron im Oktober 2023 veröffentlicht. Beispiel über archive

In den sozialen Netzwerken existieren sowohl persönliche Profile von Jurij Kofner sowie Accounts des MIWI. 

Bei Twitter-X führt Kofner sein persönliches Profil mit mehr als 6.400 Followern seit 2012 und ein kleines Profil für MIWI auf Englisch, hier folgen seit August 2020 lediglich etwa 230 User. 

Auf Facebook existieren zwei Seiten, eine für den Politiker der AfD (unter 200 Follower, Liste ist verborgen), die andere für das Institut

Auf Youtube bestehen zwei Accounts, einmal für den Landtagskandidaten mit unter 120 Abonnenten, der andere für das Institut mit lediglich fünf Abonnenten. 

Auf Telegram besteht ein persönliches Profil von Kofner mit 555 Subscribers. 



Zusatz-Info: 

Kofner hat eine Vorliebe für AI-Bilder, mit denen er seine Beiträge versieht. 


Diese Vorliebe brachte ihm im Dezember 2023 seinen größten medialen Erfolg bei Twitter ein. Der Beitrag entstand, nachdem sowohl ein Großunternehmer (Spiegel) als auch die Parteien (ZDF) gefordert hatten, die Unternehmen in Deutschland sollten sich öffentlich von der AfD distanzieren. Auslöser war die Kontroverse um Theo Müller von Müllermilch, der sich mit Alice Weidel getroffen hatte. Kolumne bei der NZZ. Kofner führt im X-Tweet aus, welche Steuern und Subventionen die AfD abschaffen würde. 









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