Judas Watch



Link: Judas Watch "Website nicht erreichbar"


Kein Impressum


Die Seite ist schon älter, wurde aber erst 2018 “entdeckt”, weil eine italienische Journalistin den österreichischen Unternehmer und ehemaligen NEOS-Clubobmann Matthias Strolz darauf aufmerksam machte, er würde auf der Liste stehen.
Bericht bei RT.

Gehostet wird Judas Watch seit dem 28.03.2014 von Cloudflare in New York.


Die Seite ist klar antisemitisch und antizionistisch einzustufen. Die unbekannten Macher fordern auf,
Menschen und Organisationen zu melden, die jüdisch oder pro-jüdisch sind. Juden werden mit
einem Sternchen vor dem Namen gekennzeichnet.

Der Sinn wird von Judas.Watch selbst beschrieben: 
Judas Watch is a strictly fact based database that documents anti-White and anti-Western activities. The aim is to prove the existence of and exposing an internationally coordinated network that works against White people and their interests.”

Der Publizist Bernhard Jenny beschreibt im Oktober 2018, wie er sich auf die Liste fühlt und verlinkt zu einem Bericht im Standard.

Mitte 2019 rückt die Seite wieder in den Fokus der Medien, weil sich seitdem Esther Béjarano, Jüdin und KZ-Überlebende auf der Liste findet. Bericht in der Jüdischen Allgemeinen

Trotz diverser Proteste bei Google und einer Petition bei Change-Org an Minister Seehofer, ist die Homepage von Judas Watch noch immer der erste Treffer beim Stichwort. Petition.

Im August 2019 berichtet der Standard, dass weder deutsche noch österreichische Sicherheitsbehörden Bedenken wegen dieser Liste hätten, es würden ja öfters solche Listen kursieren.

Der Twitter-Account ist stillgelegt, es existiert ein leerer "Backup-Account".





Aktuell richtet sich der Fokus mit 385 Einträgen auf deutsche Namen und Organisationen, bei etwas über 600 Listungen aus den USA. Die Namen erscheinen völlig willkürlich, sind nicht sortiert, Alice Weidel steht nahe Sven Lau und die Firma Unitymedia direkt unter Esther Béjarano.

Im Dezember 2019 schreibt der Standard aus Österreich, dass Nachforschungen ergeben hätten, die Plattform würde von einem österreichischen Informatiker betrieben. Standard vom 26.12.2019

Im Januar 2020 ist die Seite offline



Ende Februar 2020 berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass die Homepage wieder online ist, die zwischenzeitlich defekte Suchfunktion ist wieder bedienbar. Die Einträge für Deutschland sind unverändert mit 385 gelistet. 

Irgendwann ab September 2020 ist die Seite wieder offline. 

Ab dem März 2022 wird in Wien dem Rapper "Mr. Bond" Philipp H. der Prozess gemacht wegen seiner rechtsextremen Texte. Der Attentäter von Halle spielte einen seiner Songs im Video mit seinem Manifest. Ermittelt wird derzeit auch gegen den jüngere Bruder von Mr. Bond Benjamin H., beide sollen Administratoren von Judas Watch gewesen sein. Bericht beim BR. Den Prozess begleitet der Journalist Michael Bonvalot, der selbst auf der Homepage angeprangert wurde. Von mehreren Opfern wird bemängelt, dass sie von den Behörden nicht über die Aufdeckung informiert worden wären. Mr. Bond und sein Bruder werden zu 10 und 4 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Twitter-Thread

Im Januar 2023 postet Apa-OTS eine Pressemitteilung von Bini Guttmann über den Umgang der Behörden mit den Opfern, die sich auf der Liste befanden. Die meisten hatten nur zufällig erfahren, dass sie gelistet waren. 



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Das Landhaus Adlon und die Correctiv-Recherche

Neverforgetniki - Niklas Lotz

#Stolzmonat - Die Antwort auf den Pride-Month